Die niedersächsische Landesmeisterschaft Straße fand in Gesmold bei Osnabrück auf einem flachen Rundkurs statt. Durch die verwinkelte Streckenführung war der Wind ein bestimmende Faktor. Man brauchte das nötige Glück um vom Feld fahren gelassen zu werden bzw. wenn das Feld nachsetzte gab es keine Chance weg zu kommen.
Zu überraschenden Siegern kam es in den Elite Rennen.
Bei den Frauen sah Stefanie Paul (RSG Hannover) wenige Meter vor dem Ziel schon gewohnt wie die sichere Siegerin aus. Doch auf dem allerletzten Meter schob sich die Braunschweigerin Bianca Bernhard (RSG Gießen BIEHLER) nur um Haaresbreite noch an ihr aus dem Windschatten vorbei. Eine echte Überraschung. Sie war die letzte verbliebene Fahrerin bei Stefanie im 50km langen Rennen.
Die letzten Jahre zeigen, solche „Phasen“ kommen aber immer einmal vor und dann purzeln die Siege wieder. Wenn auch gegen Stefanie immer Underdog, ging Bianca immerhin als Nr. 1 der Deutschen Rangliste in das Rennen.
Stefanie und Bianca Bernhard waren beide relativ kurzfristig doch die Landesmeisterschaft statt der Deutschen Meisterschaft gefahren, nachdem die Corona Auflagen für die Deutsche Meisterschaft kurzfristig sehr umständlich hoch gesetzt wurden und sich für die Fahrer mitunter sehr kostspielig gestalteten. Dadurch war die attraktive Meisterschaft vor der Haustür einfach zu bequem.
Auf der anderen Seite schaute man natürlich auch mit einem weinenden Auge zur Deutschen Meisterschaft. Denn der Rennverlauf dort hätte Stefanie auch einige Möglichkeiten beschert.
Im Rennen der Männer Elite siegte wie schon bei der Landesmeisterschaft Berg der Langenhagener Hendrik Eggers (Cyclefix Team Hamburg). Auf dem flachen windanfälligen Kurs war auch dieses für den leichtgewichtigen Bergfahrer eine echte Überraschung, mit der er selbst nicht gerechnet hatte. Wir hatten uns noch gemeinsam vor dem Rennen eingerollt. Nachdem sich die Favoriten lange Zeit gegenseitig neutralisiert hatten, nutzte Hendrik einen kurzen Moment der Unachtsamkeit für einen Vorstoß. Jedoch schauten sich die Favoriten nur gegenseitig an und keiner wollte für den anderen die Nachführarbeit übernehmen um bei einer nächsten Attacke der Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten. Hendrik hatte glücklich genau den richtigen Moment erwischt. Von da an sank direkt das Tempo vom Feld ins Bummeltempo und Hendrik konnte einen ungefährdeten Sieg im Solo einfahren. Auch Felix Paul hatte sich an den kräftigen Favoriten gehalten und mit seinen Attacken im Rennen leider kein Glück. Das Feld hinter Hendrik kam dann geschlossen an. Immerhin reichte es für Felix Paul (RSG Hannover) am Ende für Rang 5. Mark Pietschmann (RSG Hannover) wurde 8.
Das Elite Männer Rennen wurde von kräftigen Schauern heimgesucht, was die Unübersichtlichkeit auf den engen Wegen begünstigte wie bei den Klassikern. Die anderen Rennen waren trocken bei gutem Wetter.
Im Rennen der Amateure siegte Stefan Gaebel (RSC Oldenburg), der sich ebenfalls davon stehlen konnte wie auch im Finale des Rennens zwei weitere Fahrer. So blieb für Lasse David (RSG Hannover) der 4. Platz. Im Sprint war er den anderen Amateuren übermächtig und im Rennen sehr stark aber noch viel zu passiv. Rang 7 & 8 gingen bei den Amateuren an Gregor Rümelin und Ole Dahms (beider RSG Hannover).
Nach dem unser „Bergfloh“ Nelson Santos (RSG Hannover) vor zwei Wochen bei der Bergmeisterschaft noch so brilliert hatte, konnte er bei dem Wind und der flachen Strecke seine Qualitäten nicht so ausspielen und kam im geschlossenen Hauptfeld der Senioren 2 auf Rang 13 ins Ziel. Martin Kaminski (RSG Hannover) wurde 15.
In den anderen Senioren Klassen waren auch keine Hannoveraner vorne. Bei den Senioren 3 wurden Torsten Müller-Stach und Axel Binder (beide RSG Hannover) 12. & 13.
In der Senioren 4 wurden Jörg Hein und Bernd Jäschke (beide RSG Hannover) 5. & 9. sowie Walter Backhausen (Concordia Hannover) als 6.
In den Nachwuchsklassen sind in der U11 momentan Anton Paul und der ein knappes Jahr ältere Johann Binder (beide RSG Hannover) momentan das Maß aller Dinge in Niedersachsen und der Rest bei allen Rennen vom Start weg quasi chancenlos. Johann entwickelte in den letzten drei Monaten wachstumsbedingt eine unglaubliche Kraft und wurde vor Anton souverän Landesbester. Die beiden bringen für die nächsten Jahre ein unglaubliches Potenzial mit. Für Johanns älteren Bruder Moritz Binder (RSG Hannover) war das flache Rennen zu leicht. In der U17 dominierte er die ganze Zeit über, aber auf den letzten Metern konnte ihn das ein Jahrgang ältere Langenhagener Trio Jasper Schröder, Tom Köbernik, Noah Balgenorth übersprinten die sich das ganze Rennen über bedeckt gehalten hatten. Moritz braucht eher die schweren U17 Sichtungsrennen vom BDR, damit seine Stärken zur Geltung kommen und die anderen abgehängt sind.
In der U23 Klasse gewann der Gifhorner Aaron Schulze (Cyclefix Team Hamburg), der noch im HRC lizensiert ist. Er konnte sich mit einem Fluchtbegleiter aus Osnabrück absetzten und den Sprint gewinnen. Tjark Thedens und Maximilian Hachen (beide RSG Hannover) wurden 4. & 5.
Im September steht jetzt noch ein voller Rennkalender bevor.
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